Ein Gutmensch darf keinesfalls mit einem guten Menschen verwechselt werden. Bei einem guten Menschen handelt es sich um jemanden, der „gut“ handelt in dem Sinne, dass er etwas, tut, was im allgemeinen Sinne als „gut“ bezeichnet wird z.B. Unterstützung sozial Benachteiligter, Geldspenden für wohltätige Zwecke und dergleichen. Dabei sollte dies aber keine Einzelhandlung darstellen, sondern eher ein spezifischer Charakterzug, da bei einer einzelnen Handlung nicht auf eine grundsätzliche charakterliche Disposition geschlossen werden kann. Das wichtigste Kriterium bei der Beurteilung eines guten Menschen aber besteht darin, dass er sein „gutes“ Handeln nicht für persönliche und somit rein egoistische narzisstische Bedürfnisse missbraucht, um das Gefühl des „Gutseins“ bzw. das, was er dafür hält, zur persönlichen Aufwertung auszuschöpfen, genau so wie es der Gutmensch tut. Ein Wesenszug eines guten Menschen besteht in einer gewissen Bescheidenheit, einer unaufdringlichen Art. Er macht sein Tun nicht publik, sondern handelt einfach, um ein konkretes Problem anzugehen.

Der Gutmensch ist dieser Haltung vollkommen entgegengesetzt, denn er handelt „gut“ einzig und allein um seiner selbst willen, sei es zur Aufwertung seines sozialen Prestiges, sei es zur Anerkennung und Bestätigung von außen, sei es, um sich im Gefühl, „gut“ zu sein, regelrecht zu sonnen und zu suhlen, sei es um sich moralisch überlegen zu fühlen… Diese vermeintliche moralische Überlegenheit ist eines der Hauptmotive des Gutmenschen. Er handelt grundsätzlich aus einem narzisstischen Bedürfnis und der Sucht heraus, anerkannt zu werden, und reagiert aggressiv, wenn ihm diese narzisstische Zufuhr verwehrt wird (Stichwort: linke Politik).