Ich habe ja schon öfters gesagt, dass ich es ziemlich traurig finde, wenn Gastronomen nur Rumjammern und nichts tun. Ich frag mich dann halt wo die Innovationen in der Gastrobranche oder Tourismusbranche bleibt – vermutlich ist jammern einfacher als das Hirn einzuschalten und was zu versuchen.

So freu ich mich immer, wenn es Gastronomen oder Hoteliers versuchen – denn nur nach einem Versuch weiss man, ob es ein Erfolg wird oder nicht. Scheitern ist keine Todsünde…

Vor ein paar Monate hatte der Chef vom Kalkan’s eine Idee und es sofort umgesetzt. An jedem Freitag Mittag gibts bei ihm Paella à Discrétion. In einer grossen Pfanne wird das Ganze angerichtet und jeder Gast kann sich die Teller füllen und schlemmen bis man platzt.

Gestern Mittag hatte ich endlich Zeit um das Angebot zu testen. Ich weiss gar nicht wieviele Jahrzehnte es her ist, seit ich Paella das letzte mal gegessen haben.

Voller Vorfreude ging ich also bei schönem Wetter hin, setzte mich draussen hin und bekam schnell mein Rivella und dann gings los. Die riesen Pfanne war bis oben gefüllt, und auch an den Meeresfrüchten wurde nicht gespart. Die Paella war gut gewürzt, gut man hätte noch mehr Gewürze nehmen können, aber es musste ja Mehrheitsfähig sein. Ich habe ja schon öfters erlebt, dass Herr und Frau Schweizer bei ein wenig Pfeffer schon einen hochroten Kopf bekommen haben und es dann nicht mehr essen konnten – darum ist zurückhaltung wohl besser 🙂

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Währenddem ich so am Schlemmen war, habe ich den Tischgesprächen der St.Gallerinnen und St.Galler zugehört. So weiss ich jetzt, dass dieses Paella eben ein chinessisches Essen ist (und ich dachte es sei ein Spanisches Gericht). Auch weiss ich nun dass dieses LinkedIn nur ein Facebook für die Wirtschaft ist und man es nur einschalten soll, wenn man einen neuen Job sucht und es sonst kompletter seich ist wie vieles im Internet. Und natürlich habe ich noch erfahren, dass die Griechen alle mit 54 in Pension gehen und niemand Steuern zahlt und darum die arme EUdssR blechen müssen für diese oberfaulen Griechen (Wenigstens erzählte dies so ein Dütscher nach der 1. Stange (Bier)).

Mit dieser Unterhaltung habe ich dann die 2. grossen Teller geleert und das blieb übrig.

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Fazit

Ich weiss ja bereits, dass das normale Essen beim Kalkan’s ganz gut ist, ich habe da noch gerne Business Lunches mit meinen Kunden. Nun weiss ich auch, dass das Team im Kalkans auch wirklich feine Paella machen können.

Aber ich muss euch auch warnen, wer die Paella à Discrétion futtert und zuschlägt, der leidet danach garantiert. Ich lag nämlich danach den ganzen Nachmittag im Bett, alles von mir gestreckt und habe meinen dicken dicken Bauch gestreichelt und gebetet, dass er nicht platzt 🙂 Aber das wars wert.