Die Leute die mich persönlich kennen wissen eigentlich alle, dass ich für jeden Spass zu haben. Als ich vor ein paar Tage ein paar Tickets fürs Fashionhotel in Zürich gewonnen habe, wusste ich dass ich hier auch was machen muss. Ich habe vom Fashionhotel schon länger immer wieder was gelesen – vor allem die Fashionblogger und Lifestyleblogger sind da immer total aus dem Häuschen. Und da ich eigentlich nie in Zürich in Ausgang gehe, kenne ich mich bei der Szene auch total nicht aus. Und so habe ich mir fest vorgenommen, in diesem Jahr das Fashionhotel zu besuchen und es auch mal als Fashionblogger zu versuchen.

Ich muss schon von Anfang an zugeben, dass mir die Welt von Fashion und Accessoires total fremd ist. Ich habe aber schon früh in meinem Leben gelernt, dass man in dieser Welt als Mann immer ein Störfaktor ist. So ist mir eine alte Geschichte eingefallen, die mir vor so 10 Jahren passiert ist. Meine damalige Freundin hatte bald Geburtstag und wünschte sich ein speziellen Kaschmirpullover – naja also ging ich in einen Frauenkleiderladen, ich wusste das er dort war, und schlenderte durch die Gänge auf der Suche nach diesem Stück Stoff. Die Blicke der Verkäuferinnen und der anderen Frauen werde ich nie vergessen. Soviel Hass in den Augen – fast wie Laserblitze – war echt gruselig. Naja meine damalige Freundin hat sich übers Geschenk sehr gefreut, darum hab ich die Geschichte schon fast vergessen – bis Gestern.

Als ich mich für mein Fashionbloggerausflug angezogen habe, musste ich zuerst mal fluchen – mein Hemd das ich tragen wollte hat einen Knopf in der Waschmaschine verloren und zwar an einer strategisch dummen Position. Und da ich keine dicken goldigen Halsketten besitze und meine Brustbehaarung auch nicht wirklich taugt um so ein Playboy zu spielen – musste ich halt auf ein anderes Hemd ausweichen – leider wars ein wenig knittrig – aber Bettstil ist ja auch was 🙂

Als Fashionblogger musste ich natürlich auch viele Bilder machen, aber da ich es hasse wenn ich fotografiert werde – habe ich hier einfach mal ein schönes neues Selfie gemacht. Und dieser hübsche Kerl möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Bin ich nicht ein hübscher Fashionblogger?

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Da das Fashionhotel eigentlich an 3 Tage fast 24 Stunden lang offen hat, musste ich auch nicht an einem Samstag Nachmittag nach Züri gehen, sondern konnte es dann bequem gegen den Abend tun. Als ich dann beim 25 Stunden Hotel in Zürich eingetroffen bin (Nein, das ist kein Stundenhotel für Quickies) war es schon leicht am eindunkeln und da hat mich zuerst mal die Ambulanz begrüsst.

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Da war ich doch ein wenig unsicher, ob meine Fashionhotel-Idee eine gute Idee war. Ich stellte in meinem inneren Auge dann Frauen vor, die wie Furien auf einander losgehen, weil sie alle den gleichen Rock haben wollen – und da gibts dann natürlich Tote und Verletzte. Da kam mir die Geschichte mit dem Pullover wieder in den Sinn.

Aber es war zu spät – jetzt heisst es Arschbacken zusammenkneifen und hingegangen und als nächstes hat mich dann eine grosse Warteschlange beim Check-In begrüsst.

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Dann hiess es zuerst mal anstehen und warten. Wenigstens hatte ich da mal die Zeit mir die anderen Leute genauer anzuschauen. Das Erste was mir aufgefallen ist war, dass es nur eine Handvoll Männer da hatte. Entweder hatten diese leicht ergrauten 50-60 jährige Männer eine knapp 20 jährige Frau an der Hand oder die Männer waren stock-schwul. Wie das so ist haben wir uns also alle zugenickt und weiter gewartet. Und dann habe ich mir die Frauen angeschaut. Vor mir in der Warteschlange warteten 3 Frauen. Zuerst dachte ich „wow die sind auch noch jung“ – hatten so faltenfreie Babygesichter bis ich gemerkt habe, da stimmt was nicht – ihre Mundbewegungen wirkten irgendwie komisch. Als ich mir dann ihre Hände und ihren Hals angeschaut habe, die waren so faltig wie die Bettlacken nach einer heissen Nacht zu 2 oder 3, wusste ich das die Frauen mindestens +50 (wenn nicht älter) sein mussten und sie ihr Gesicht mit Botox gebügelt haben mussten. Hinter mir waren solche jungen Frauen in einer Gruppe und haben mit einer Piepsstimme geredet – nach 3min zuhören hatte ich Kopfweh. Auch sah ich ein Frau die hatte ihre Lederjacke mit Sticker aufgepimpt die sie mit so Sicherheitsnadeln befestigt hat und nicht angenäht hatte. Lustige, kreative Sache.

Aber dann gings ganz schnell und ich hab mein Bändeli bekommen und konnte ins Hotel reingehen. Unten begrüsste mich zuerst die obligate Sponsorenwand, wo man sich hätte ablichten können wie ein Promi. Dazu war ich aber zu schüchtern.

Dann in der Bar haben 3 Musiker irgendwas gespielt – eine Mischung aus, Katzen die gerade durch den Mixer gedrückt werden und meinen nichtexistenten Gesangskünsten 🙂

Das Fashionhotel ist so aufgebaut, dass auf 4 Stockwerken in jedem Zimmer ein sogenannter Pop-Up Store eingerichtet wurde, wo sich die Labels und Designer präsentieren konnten. Also ging ich zuerst in den 4. Stock und ging dann von Zimmer zu Zimmer und immer ein Stockwerk tiefer. Ich kann nicht jedes Zimmer beschreiben, aber ich habe da ein paar lustige Geschichten gehabt

Ich habe kaum das ersten Zimmer bewundert, wurde ich von einem Frauchen Typ Krankenschwester angesprochen. Sie sagste mir, sie hätte hier eine Maschine die den Wasseranteil im Körper messen würde und ob ich nicht Lust hätte das mal zu testen. Da mir ihr Ton und ihr aufdringliches Wesen überhaupt nicht gepasst hat, habe ich sie einfach mal gefragt, ob sie mich gerade Fett genannt hätte? Mit diesem einfachen Satz habe ich sie komplett aus dem Konzept gebracht und sie stammelte da nur noch rum. Danach ging sie einer anderen Frau Typ Zero-Size Model auf den Wecker und blitze auch da ab. Die Frau tat mir da ein wenig leid 🙂 Die hatte echt das falsche Produkt das sie präsentieren musste.

Was ich spätestens nach dem 5. Zimmer gelernt habe ist, dass die Frauen immer noch diesen Hass-erfüllten Blick drauf haben, wie bei der Pullovergeschichte. Nur dort wo es männliche Aussteller drinn hatte, war die Atmosphäre locker und nett, und sonst war die amazonenhaft Kriegerisch. Besonders ist mir das im Zimmer von Victoria’s Secret aufgefallen. Als ich reinging wurde ich von oben bis unten, von hinten bis vorne von den anwensenden Damen taxiert und bewertet. Ob die mich nackt vorgestellt haben? Aber dieses Zimmer hat sich gelohnt zu bestaunen 🙂 ja diese Verpackungen auszupacken könnte echt Spass machen. Und nein, liebe Leser, davon habe ich natürlich kein Bild gemacht.

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Die Auswahl an Kleider für die Frau war zwischen Altkleidersammlung bis zum absolut genialen „kleinen Schwarzen“ (nein, das ist nichts rassistisches). Manches sieht an einer Frau hübsch aus und anderes war einfach nur hässlich.

Cool fand ich dieses eine Zimmer, wo man sich eine Lederjacke selbst hat zusammenstellen können. Aus viele verschiedenen Vorlagen konnte man seine Lederjacke zusammenstellen. Eine wirklich geniale Idee. Auch lustig fand ich die Taschenmode der Frauen. Als ich diese Tasche gesehen habe, da musste ich doch ein wenig grinsen. Trägt Frau so was wirklich? So was hatte ich ja in der 1. Klasse als Schulthek- das muss wohl ne Art Vintage-Mode sein.

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Praktisch ist so ein Ding sicher, da kann Frau den gesamten Hausrat und Schmickbar mitnehmen ohne dass sie klobbig wirkt.

Schön war es beim Fashionhotel, dass es zwar fast nur Frauen dort hatte, aber es gab trotzdem sehr viele Männerläden. So gabs schöne Pullover zu bewundern oder Hosen oder Jacken. Besonders lachen musste ich über die extrem farbigen Socken

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Immerhin habe ich selbst solche farbigen Socken zuhause, einfach von einem anderen Online Shop. Die Dinger sieht man zur Zeit überall – scheinen wohl Mode zu sein. Ehrlich gesagt sind solche farbigen Socken wohl auch eine kleine Rebellion von uns Männer, wenn wir schon oft in langweiligen Anzüge stecken müssen. Auch gab es ein Shop mit coolen farbigen Unterhosen, egal ob Boxershorts oder Slip mit einem guten Schnitt – und ich denke alle Männer wissen wie wichtig gute Unterhosen sind ohne dass es an dummen Orten zwickt…

Auch gabs ein viele schöne Hemden zu bewundern.

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Die Kleider für die Frau waren wirklich sehr spannend zu bestaunen, so gab es ein paar echt geniale Abendkleider für sie, da läuft Mann direkt das Wasser im Mund zusammen 🙂 War richtig fies, obwohl man nichts sah – es also wirklich anständig war – das Kopfkino lief da an 🙂

Wirklich hat mir auch das Plakat gefallen, das ich bei einem Label gesehen habe – sowas druck ich mir glaub aus.

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Das wirklich beste Motto der Welt – muss ich mir merken.

Nun zum Schluss ist mir noch etwas wirklich aufgefallen. Ich weiss nun warum so viele junge Frauen sich einen 50 Jährigen alten Sack angeln. Ihr hättet die Preise da sehen sollen. Das kann sich ein normaler Mann gar nicht leisten ohne sich auf 5 Generation hinaus zu verschulden. Wenn ein kleines Kleid schon die tausender Marke mehr als 3 fach knackt und selbst Kleinigkeiten wie ein Hemd schon 300 Stutz kostet. Da würde ich mir als junge Frau auch einen reichen Mann angeln. Als vor ein paar Monate im 20min genau über diese Art Beziehung berichtet wurde, musste ich lachen – jetzt aber versteh ichs warum das so viele tun. Und sonst sind die Frauen da im Rudel aufgetreten – so die typischen Eiskalten Züri-Tussis… Ich habe gestern die normalen Frauen echt vermisst. Ich kenne wirklich viele Zürcherinnen die nicht so Tsüri-Tussis sind und nicht nur hübsch aussehen sondern auch noch was im Kopf haben. Das nächste Mal muss ich mir so eine schnappen wenn ich wieder so eine Fashionbloggeraktion mache.

Fazit

Nun was ich im Rückblick sagen kann ist, dass ich wiedermal so eine Fashionbloggeraktion machen werde, aber da nehme ich noch eine Frau oder mehrere Frauen mit – egal ob junges Bibi oder erwachsene Frau – vermutlich fall ich da dann nicht so auf wie gestern. Auch brauche ich dringend Nachhilfeunterricht von einer Fashionbloggerin (nicht das was ihr denkt ihr Schweinchen obwohl…) anscheinend gab es es beim Fashionhotel ein paar Labels die Mann/Frau kennen mussten, die mir aber nichts sagten. Auch kann mir dann diese FashionbloggerInnen auch erklären was der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Kleidungsstücke sind – die sahen manchmal echt verwirrend ähnlich aus aber waren anscheinend was komplett anderes.

Der Besuch hat sich wirklich gelohnt. Das war eine gute Idee von mir.