Immer wieder kann man in den Medien lesen, dass Herr und Frau Schweizer sehr reich sind. Erst letzte Woche hiess es dass durchschnittlich jeder Schweizer und Schweizerin ein Vermögen von 450’000 CHF auf der Bank haben. Da ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Firmen versuchen an dieses Geld heranzukommen. Immer wieder macht man den SchweizerInnen ein schlechtes Gewissen in dem man den Einkaufstourismus schlecht machen möchte und dabei versucht man die Schweizer immer mehr ab zu zocken (Bsp: Raffgieriger Deutscher Verlag)
Auf Facebook bin ich nun über ein Story mit der Pneu Egger AG gestolpert. Über diese Story musste ich so schmunzeln – die kann ich euch einfach nicht vorenthalten.
Wir haben ja an diesem WE einen schön vorhergesagten Wintereinbruch erlebt. Eine Frau wollte nun auf dieses Wochenende hin ihre Reifen bei ihrem Porsche wechseln lassen. Sie hat dabei den Pneu Egger in Pfäffikon ausgewählt und einen Termin bekommen. Soweit so gut.
Als sie am vereinbarten Termin erschienen ist und die Pneu gewechselt haben wollte, hat ein Mitarbeiter einen Zuschlag verlangt von knapp 51 CHF pro Rad (Total also 200 CHF). Da wurde die Kundin also schon fast gezwungen den Zuschlag zu bezahlen, denn wo findet man kurzfristig noch eine Garage wo man einen Reifenwechsel machen lassen kann? Die Kundin wurde da natürlich ziemlich sauer. Eigentlich wollte sie ja noch ihre Sommerreifen beim Pneu Egger AG einlagern lassen – aber nach dieser unschönen Überraschung – hat sie es sich anders überlegt.
Wenn man sich die Rechnung anschaut, sieht man wie die Zusatzgebühr für diesen Reifenwechsel mehr kostet als die eigentliche Arbeit.
Die Kundin sagte auch noch, dass sie bei der Terminvereinbarung nicht auf diese Zusatzgebühr aufmerksam gemacht wurde und man auch auf der Webseite nichts von so einer Strafgebühr lesen konnte.
Ich bin ja jemand der täglich mit der Spezies #Neuländer zu tun hat – ich kenne CEO / Manager die ihre Googlesuchergebnisse auch heute noch ausdrucken lassen, um sie später evtl mal wieder brauchen zu können – oder dass Sekretärinnen die Mails ihrer Chefs schreiben, weil der Chef nicht weiss wie man mit einem dieser Hexenkästen genannt Computer umzugehen hat. Darum dachte ich mir, die Frau ist wohl auch eine #Neuländerin und hat einfach die Preisliste auf der Webseite nicht gesehen. Also ging ich mal ein wenig die Webseite von Pneu Egger AG anschauen und tatsächlich – selbst ich habe nichts gefunden, was auf eine Strafgebühr für fremdgekaufte Pneus hindeutet. Selbst eine aktuelle Preisliste habe ich nicht gefunden – sie scheint hinter einem Login versteckt zu sein.
Was ich, nach längerer Suche dann aber gefunden habe ist eine Servicepreisliste gültig ab 01. März 2013!! Dort findet man dann tatsächlich den Zusatz „Zuschlag für fremd eingekaufte Reifen ab CHF 40.00“. Aber wer sucht so extrem wie ich nach diesen Info? Niemand.
Eigentlich wollte ich ja Pneu Egger via Twitter noch auf diese Sache um eine Antwort bitten – aber als ich dann gesehen habe, wie intensiv sie Twitter nutzen…
… ja da hab ichs gelassen und sie nichts gefragt…
Fazit
In der Schweiz beklagt man sich immer öfters, dass die Leute ihr Geld im Ausland ausgeben, weil sie sich nicht ab zocken lassen. Manche Politiker haben dabei schon sehr kreative Vorschläge ausgekocht die aber bisher noch nicht eingeführt wurden.
Ist noch schlimm, wenn immer mehr Firmen versuchen ihre Kunden ab zu zocken und so übers Ohr zu hauen. Ich habe ja nichts gegen Zusatzgebühren im Geschäftsleben – aber wenn man so was verlangt, dann sollte man diese auch auf der Webseite klar anschreiben, so dass keine Missverständnisse aufkommen. Wenn ein Kunde so unschön überrascht wird, dann wird er nämlich nicht wieder kommen und sucht sich wohl eine andere Garage.
Also liebe Firmen. Schreibt eure Dienstleistungen genau an und spielt mit offenen Karten – dann sagt niemand etwas. Wenn ihr aber eure Kunden in eurer Garage so überrascht – dann ist das (ich sags mal politisch korrekt) sehr unschön. Denn sonst müsst ihr euch nicht wundern, wenn eure Kunden zur Konkurrenz abwandern und im Schlimmstenfall dafür sogar das Land verlassen…
Und kleiner Tipp – liebe Firmen – ihr solltet eure Social Media Kanäle schon länger als 3 Tag pflegen – sonst macht ihr euch sehr lächerlich…
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