Das Fernsehen schauen ist tot, ich tu es seit viele Jahren nicht mehr. Heute schaut man sich die Serien im Internet an. Viele haben dafür Streaming Dienste wie Netflix, Amazon Prime, Yahoo, Apple TV oder wie die auch immer heissen. Und das gefällt natürlich nicht allen und so versuchen viele Firmen heute alles um daraus auch ihren Profit zu erweitern.

Seit vielen Monaten hört man fast täglich, dass auf dem Swisscom Internet Netflix fast gar nicht mehr zu geniessen ist. Es soll sowas von langsam und Ausfallanfällig sein wie früher Youtube und das Buffering Problem. Ich muss bei solchen Beiträgen in Zeitung, Radio und Internet halt immer lachen. Denn Swisscom schiebt die Schuld Netflix zu und Netflix schiebt sie der Swisscom zu.

Also an der Technik kann es nicht liegen, denn immerhin ist zum Beispiel St.Gallen schon fast überall ans Glasfasernetz angeschlossen – also die Technik existiert. Und da bis so Anfang Dezember auch bei der Swisscom der Netflix Dienst perfekt lief, kann es also auch da keine Fehlerquelle geben – also ist der MENSCH dahinter das Problem.

Lustig ist ja dass andere Provider / Internetanbieter genau wissen wie das ganze System gut funktioniert. Besonders möchte ich den Fiber7 Provider erwähnen – sie und ihr Chef reiben den Netflix Usern immer genüsslich ihren Dienst um die Nase und zeigen wie schnell und gut sie sind 🙂 Dafür bombt diese Firma gerade Facebook und Twitter mit lustigen Artikeln und Werbeanzeigen zu. Geiler Marketing-Gag vom Fredy Künzler dem Chef von Fiber7 / init7.net. (Bevor ihr jetzt meint, das hier sei ein Werbebeitrag – es ist keiner 🙂 ich bin nicht bei der Firma meine Internetbude ist jemand anderes – aber wenn mir Fiber7 was spendieren wollen – einfach bei mir melden – ich bekomme gerne Geschenkli 🙂 )

Wie jetzt in mehreren Artikeln in der Presse und auf Blogs beschrieben wurde, ist mein Gefühl total korrekt. Viele sagen da, dass die Swisscom gerne noch zusätzlich Geld von Netflix hätte um nochmals abzukassieren. Vom Kunde fürs Internet und Netflix damit es die Dienste bis ins Wohnzimmer transferiert. Das ist modernes Raubrittertum und es widerspricht absolut der Netzneutralität.

Und genau darum glaube ich, dass dieser ganze Swisscom – Netflix Gate eigentlich nichts anderes ist als dass die Swisscom versucht hier extra Geld raus zupressen. Nun da ich nicht glaube dass Netflix hier noch was Spezielles bezahlt – wäre ja auch blöd – hat man also den Transfer gedrosselt und wird in ein paar Wochen sogar den Endkunde erpressen.

In Deutschland gibts ja bereits solche Speziellen Angebote von Provider, die dann lauten: Du Kunde bezahlst 1x fürs Internet und 1x für solche ExtraOptionen für Netflix – sonst kannst du wohl ins Internet ab kein Netflix schauen. Und da denke ich dass es Swisscom wohl auch bald so macht

Swisscom präsentiert das Netflix-Abo für zusätzlich 200 CHF pro Monat – bezahle das oder es gibt kein Netflix

Die Netzneutralität ist genau das gleiche hohe Gut wie die Meinungsfreiheit. Beschneidet man eines von Beiden und wir sind entweder den Politclowns / Regime ausgeliefert.

Für die Firmen ist so eine Netzneutralität ja ziemlicher Mist, so stehen die Gesetze dem geilen Profit im Weg und sie werden sicher alles daran setzen, um auch die Netzneutralität wie das Bankgeheimnis zu zerstören…

Was kann hier eigentlich der Kunde tun?

Viele Fragen sich jetzt, was man als kleiner Kunde tun kann.

Nun die Antwort ist ganz einfach! Niemand ist gezwungen ein Schutzgeld an die Swisscom zu bezahlen. Gott sei Dank sind die Zeiten seit dem Monopolist PTT vorbei und heute gibts Dutzende von Provider die eigene Verträge haben und eigene Netze.

Also liebe Kunden, kündigt eure Abos und zieht um.

Meistens ist so ein Transfer sogar einfacher als ein Wechsel des Telefonanbieters.

Als ich damals mein Glasfaser wollte, habe ich meinen Provider iWay die Anmeldung per Internet abgeschickt und da war ich innert 1-2 Wochen im Internet und ich hatte noch NIE Ärger mit meinem Provider. (Ich erinnere mich noch mit Schrecken an meine Swisscomzeit und die Störungen brrrr)

Also liebe Kunden, ihr habt es in der Hand – anstatt weiter über die Swisscom sich aufzuregen, werdet aktiv. Wechselt euren Provider und wenn dann die Swisscom 100’000 von Kunden verliert, dann tut das auch einem Grosskonzern weh und sie werden sich ihre Netflix Politik neu überlegen müssen.

Das hier ist die Zeit der Kleinen die ihren Kunden noch einen Service bieten – nutzt sie aus!

Übrigens seit gestern Mittag, gibts immer mehr Artikel wo angeblich die Swisscom eingeknickt ist und von ihrer Schutzgelderpressungspolitik abweichen will – ich glaub das nicht – ob hier Netflix was bezahlt oder ob Netflix hier die Daumenschrauben angezogen hat – werden wir später sicher auch noch hören. Aber wenn eine Firma mal angefangen hat Schutzgeld für Dienste zu Erpressen, sollte man so oder so einen Wechsel sich überlegen. Denn wer es 1x macht, der macht es auch ein 2. oder 3. mal… irgendwann wirds nämlich schon klappen mit dem Schutzgeld und dem grösseren Profit.

Naja ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht und hoffe dass die kleinen Provider nicht auch anfangen Schutzgeld für Dienste zu erpressen. Da gibts nämlich noch viele Möglichkeiten und Versuchungen. Schutzgeld für eMail oder für Skype oder für WhatsApp oder für Blick Zugang usw

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