Gestern war es endlich soweit. Nachdem ich das letzte Bodensee BarCamp schon verpasst hatte, wollte ich unbedingt in diesem Jahr dort hingehen. Fast hätte ich es aber doch wieder vergessen. Aber dank gute Freude wurde ich nochmals auf dieses Event aufmerksam gemacht und schon sass ich gestern Morgen früh im Zug an den Bodensee.

BarCamp Bodensee 2012 - Review - Fotos

Ich habe auf dem Schiff mit dem Urs E. Gattiker abgemacht. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass ich mit einem Zürcher Schiff über den schönen Bodensee schippern musste. Das beten hat geholfen – es hat mich trocken ans andere Seeufer gebracht.

Das Schiff verliess Romanshorn pünktlich und gemütlich gings über den See in ein sehr fremdes Land

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In Friedrichshafen angekommen, mussten wir uns zuerst mal den Weg zur Universität Zeppelin erfragen. Dabei fanden wir heraus, dass diese Uni irgendwo ausserhalb Friedrichshafen in der Pampa versteckt ist. Auch lernten wir einen Türkischen Chauffeur mit 6 Kindern kennen, der uns als Schweizer (Touristen) erkannte und uns von der Schweiz vorschwärmte. Er lebte für mehrere Jahre in Sion und arbeitete dort. Er bedauerte es sehr, dass sein Asylantrag abgelehnt wurde und er nun in Deutschland arbeiten musste, von dem Land scheint er nicht wirklich begeistert zu sein.

Lachen musste ich besonders über eine Buswerbung die vom Arbeiten in „Teuringen“ vorgeschwärmt hat. Ob die dort wohl auch so horrende/türi Preise zahlen müssen wir wir Schweizer?

Jeder Weg hat auch ein Ende und dann standen wir irgendwann mitten im Wald und wussten nicht weiter. Mit viel „Glück“ fanden wir dann den Weg an die Uni. Irgendwie haben die Orgas des BarCamp Bodensees uns ÖV Leute total vergessen – den Ausgeschildert war erst auf einem ziemlich verlassenen Parkplatz. Dafür gab es dann all paar Meter ein neuer Wegweiser.

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Es war noch lustig, man läuft da irgendwie durch die Pampa, durch den Wald, auf Wanderwege und auf einmal lichtet sich der Wald und vor einem steht ein top modernes Glashaus – die Universität Zeppelin.

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Wir fanden einen Zettel an der Türe die uns ein Login versprach. Aber leider auch nach mehreren Versuchen, in dem wir das Glas fast durchgedrückt haben, wurde mit dem Login leider nichts. Da war nichts mit modernem Login sondern wir mussten uns altmodisch Web 0.0 mässig – an einem Tisch anmelden.

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Danach haben wir Zmörgelet und gewartet, bis auch der letzte angekommen ist. Ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass es fast keine Schweizer an diesem Anlass hatte. Was ich ein wenig peinlich fand.
Nachdem alle eingetroffen waren, hat der Organisator eine kleine Rede gehalten, was ihn ziemlich nervös gemacht hat ;P

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An einem Tisch an der Seite wurden Give-Aways ausgestellt, wo man sich bedienen konnte – etwas was ich noch Spannend fand. Ich habe mich natürlich auch bedient ;P

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Wie immer an so einem BarCamp steht das Programm vor dem Event nicht fest sondern wird demokratisch entschieden. Und so sah dann der Sessionplan aus.

Sessions on saturday

Room Goldbach Interactive
10:45-11:30 12 Tipps for guranteed Conversions
11:45-12:30 Der arme Poet – die 10 häufigsten Fehlerquellen bei der Kundenakquise
14:00-14:45 Durchblick – Meine Erfahrungen nach 7 Jahren Augenlasern
15:00-15:45 Canvanizer.com – Collaborative Online Brainstorming Lessons Learned
16:00-17:45 Introduction into the art of tasting wine
evening et al.

Room Microsoft
10:45-11:30 Hacking via USB (also a Mac OS)
11:45-12:30 Pinterest your Business
14:00-14:45 Monitoring Camp (Social Media Monitoring / Google Analytics) Stefan E., @hirnrinde
15:00-15:45 Realike – Connecting Local Shops to online activities
16:00-16:45 PHP Microframework
17:00-17:45 The Twitter API
evening et al.

Room Namics
10:45-11:30 Seo: Panda, Penguin and Google Plus
11:45-12:30 Video SEO
14:00-14:45 Prezi
15:00-15:45 Augmented Reality – Today Tomorrow, and…
16:00-16:45 „eMail is dead“
17:00-17:45 The State of Open Data
evening et al.

Room Daimler
10:45-11:30 Developing Rich Internet Applications with ZK
11:45-12:30 Sleep: Theory and Applications
14:00-14:45 Freedom for the Webs Moopolies – Free your data
15:00-15:45 define class js library
16:00-16:45 weona.net personal web pages that rocks
17:00-17:45 marketing for people who think is a four letter word
evening et al.

Room Sybit
10:45-11:30 Reduce Your Weight
11:45-12:30 Risk – Outcome – Practice (Project Management Harmonized)
14:00-14:45 GTD: effective productivity
15:00-15:45 GTD Panel: Discussion @ productivity
16:00-16:45 Text-based captchas with django 1.4
17:00-17:45 Django-integration and deployment to the tornado web server
evening et al.

Room Lobby
10:45-11:30 Inside Occupy
11:45-12:30 Virtulize Dev Environments with Vagraut & Puppet
14:00-14:45 Silently Internet Value Experience
15:00-15:45 Knit Graffiti as Culture Hacking
16:00-16:45 flinc – user for user session
17:00-17:45 dirty trinks on facebook fanpages
evening et al. programming language concepts

Outdoor
10:45-11:30 Mobility 3.0 Whats next?
11:45-12:30 Digital legacy
14:00-14:45 geocaching for beginners
15:00-15:45 diving deeper and longer
16:00-16:45 games for change with examples and demo
17:00-17:45 ethics in software engineering
evening et al.

Danach ging die Qual der Wahl los. Ich entschied mich für eine einfache Session und zwar dem „Hacking via USB“. Dort wurde gezeigt, wie leicht es eigentlich ist mit der entsprechenden Technik ein USB so zu manipulieren, dass Hacker ungehinderten Zugriff auf Businessnetzwerke und Businessdaten haben. Ich will gar nicht wissen wieviele billig USB Sticks aus China bereits von Haus aus so manipuliert sind, damit die Chinesen all unsere Daten auspionieren können. Es gab vor Jahren mal ein Gerücht, dass Computer aus den USA so ein Hardware Backdoor besitzen, damit US Geheimdienste unsere Computer unbemerkt ausspionieren können. Damals lachte ich noch über so etwas – aber jetzt da ich selbst so ein USB Stick hab – verging mir gründlich das Lachen.

Danach ging ich die Session „10 häufigsten Fehlerquellen bei der Kundenakquise“. Dort entwickelte sich schnell eine interessante Diskussion über das Akquirieren von Kunden – dem eigenen Schweinehund und den kleinen Tips und Tricks um ihn zu überwinden.

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Das war eine wirklich sehr interessante Session.

Danach gabs endlich was zu Futtern. Macaroni mit Bolognese Sauce – und dazu hab ich mir wohl die deutsche Version von Africola ergattert.

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Danach habe ich mich eigentlich auf die Session Monitoring gefreut. Leider musste ich da feststellen, dass man sich hier nicht über Social Media Monitoring informieren konnte – also keine Tips und Tricks lernen oder neue Tools kennen lernen, sondern sich um ein Monitoring Camp in Hamburg dreht. Ich war da ein wenig enttäuscht aber ich konnte da mit anderen wenigstens ein wenig pläuderle.

Leider gab es danach keine weiteren interessanten Sessions für mich. Also haben wir dann noch mit anderen Teilnehmern noch ein wenig Networking betrieben und Kontakte ausgetauscht und haben dann am frühen Abend die Heimreise angetreten.

Bei unserer Heimreise, bei dem wir auch in die Dieselzüge der DB fahren konnten, haben wir festgestellt, dass der ÖV Verkehr in Deutschland sich wirklich gross von den Schweizerischen ÖV unterscheidet. Nicht nur die komischen Dieselloks (Was passiert eigentlich, wenn denen mal mitten auf dem Weg den Treibstoff ausgeht?) sondern auch die verfallenen, ungepflegten Bahnhöfe sorgten dafür, dass in mir ein Exotisches Gefühl aufgekommen ist wie in einem 3. Welt Land. Ich fands trotzdem ziemlich interessant, dass obwohl unsere Länder Nachbarn sind und sich doch sooo Unterscheiden.

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Bei unserer Heimreise hatten wir dann noch ein Traumhaftes Wetter und konnten ein paar schöne Fotos schiessen.

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Auf jeden Fall war es ein wirklich schöner Ausflug ans Bodensee BarCamp 2012. Ich freue mich schon aufs nächste Bodensee Barcamp wo ich sicher auch wieder hingehen werde. Schön war es Leute aus der ganzen Welt kennen zu lernen, die genauso verrückte Twitterer, Blogger sind wie ich.

Dass dieses Art Events nicht nur was für Geeks und Nerds ist, wurde mir auch Bewiesen. Beim Mittagessen lernte ich eine Frau kennen die sicher um die 60 war. Obwohl diese Frau von Computern, Social Media, Blogs und Twitter fast nichts versteht, geht sie an diese Events um den Anschluss an die Digitale Welt nicht zu verlieren. Das fand ich beeindruckend und ich hoffe ich werde in 50 Jahren auch noch so Fit sein und genügend Kraft haben mit über 80 solche Events besuchen zu können.

Chapeau !!!!

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