Das St.Galler Parlament entscheidet sich einstimmig mit 2 Enthaltungen für den Ausbau und Betrieb eines flächendeckenden Glasfasernetzes auf Basis von „Open Access“ für die Stadt St.Gallen.

Am 8. Februar 2009 werden die Bürgerinnen und Bürger über den geforderten Rahmenkredit von 80 Mio. Franken endgültig entscheiden.

Der erfolgreiche Pilotversuch mit 50 privaten Haushalten sowie 13 KMU-Unternehmen während über sechs Monaten bildeten die Grundlage für diesen Entscheid. Denn durch die zunehmende Bedeutung des Internets und der fortschreitenden Vernetzung der Unternehmen wird die lokale Angebotsqualität der Telekommunikationsdienstleistung zu einem Erfolgsfaktor.

Qualität der Schweizer Datennetze

Die aktuelle Leistungsfähigkeit und das Ausbaupotential der schweizerischen Datennetze ist im europäischen und weltweiten Vergleich ungenügend. Als Bildungs- und Universitätsstadt und periphere Region erachtet es die Stadt St.Gallen als unabdingbar, in neue leistungsstarke Kommunikationsdienstleistungen zu investieren. Mit dem Bau eines eigenen Glasfasernetzes mit offenem Zugang schafft die Stadt St.Gallen, als eine der ersten Schweizer Städte, Vorteile für die Nutzung dieser neuen, zukunftsorientierter Kommunikationsdienstleistung. Damit erhöht sich der Wettbewerbsvorteil sowohl für Unternehmen wie auch für den Bildungsbereich mit günstigem und modernem Zugang zu multimedialen Diensten. Als Anbieter von Dienstleistungen für Telekommunikation hingegen wird die Stadt nicht auftreten.

Eindeutiges JA:

Der durch die Sankt Galler Stadtwerke erfolgreich durchgeführte Test mit rund 50 privaten Haushalten und 13 KMU-Betrieben, lieferte klare und überzeugende Antworten zum Ausbauvorhaben. Die gewonnenen Erkenntnisse fanden nach der Zustimmung durch den Stadtrat nun auch beim städtischen Parlament eine klare, einstimmige Haltung für einen flächendeckenden Ausbau eines eigenen städtischen Glasfasernetzes.

Ausbaufahrplan und Kosten

Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll ein flächendeckendes Glasfasernetz, welches ca. 90% aller Unternehmen und Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgt, gebaut werden. Der restliche Ausbau folgt ab 2018 und wird mit den Einnahmen aus dem laufenden Geschäft der Sankt Galler Stadtwerke finanziert. Der Businessplan der Sankt Galler Stadtwerke, basierend auf dem Pilotprojekt, sieht Investitionskosten in Höhe von CHF 78 Mio. vor. Nach ungefähr fünf Jahren wird gemäss Businessplan die Gewinnschwelle erreicht, nach 25 Jahren sollen die gesamten Investitionen refinanziert sein. Die Investition wird mit zwei Rahmenkrediten über die Investitionsrechnung der Sankt Galler Stadtwerke finanziert. Das städtische Glasfasernetz finanziert sich langfristig selber und es werden keine Steuergelder eingesetzt.