Wie wir ja alle wissen, wird im Herbst, also in ein paar Wochen, wiedermal die Wahlurnen hervorgekramt und die neuen Politiker gewählt, die uns dann die nächsten 4 Jahre knechten und ausnehmen dürfen. Im Zeiten des Internets kämpfen die Politiker um jede Stimme damit sie den Sprung auf die nationale Politikbühne schaffen. So sieht man hier in St.Gallen immer mehr Plakate wo uns ein Kopf alles verspricht (und danach eh nichts einhalten tut)

Seit ein paar Wochen schon, sehe ich immer wieder Facebookwerbung in meinem News Stream der mich irritiert. Irgend ein mir unbekannter Politiker lächelt da rum und sagt:

Captain Felix will nach Bern – du kannst ihm dabei helfen! Es winken tolle Belohnungen, wie zB der Besuch eines Fussballspiels des FCSG mit Felix, eine Führung durch das St.Galler Klosterviertel oder ein Ski-Weekend in Savognin – all inclusive. Mach mit und unterstütze Captein Felix in seinem Wahlkampf. Danke.

Ich wollte mich schon aufregen, immerhin ist jetzt Wahlkampf und diese Kampagne sieht auf den 1. Blick ein wenig aus, wie Stimme gegen Geschenk. Gib mir deine Stimme und ich schenk dir ein FCSG Ticket. Sowas würde ja gar nicht gehen – wäre ja Korruption. Naja ich habe dann was von der CVP gelesen und hab mich nicht mehr gewundert. Immerhin ist mir die CVP extrem negativ aufgefallen, weil sie Büpf und die Totalüberwachung unterstützt haben.

Zuhause bin ich der Sache dann nachgegangen und auf die Crowdfunding Plattform „we make it“ gestolpert. Hier sieht man, dass es nicht um gekaufte Stimmen geht, sondern um Geld-Unterstützung des Wahlkampfs. Wer also was spendet bekommt eine normale Belohnung.

felix-bischofberger-cvp-belohnungen

Mein Fazit: Top oder Flop?

Es ist schön zu sehen, dass langsam die Politiker ein wenig mutiger werden und Dinge ausprobieren. Es ist auch eine sehr lustige Idee den Wahlkampf via Crowdfunding finanzieren zu lassen.

Es ist sogar so eine geniale Idee, dass ich finde, dass dieser Weg besser als wenn sich Politiker den Wahlkampf durch irgendwelche anonyme Konzerne finanzieren lassen und sie dann nur noch das sagen dürfen was ihre (Konzern)-Spender ihn oder sie sagen lassen. Ich bin sogar dafür, dass man Konzernspenden ganz verbieten lassen muss und jede Spende auf max 10’000 CHF begrenzt wird und nur via Crowdfunding erlaubt ist. So könnte man Politiker weniger schnell kaufen und dann wären mehr als 20 Spender nötig um einen Wahlkampf zu finanzieren.

Aber das hier was von einem „Captain Felix“ steht machts ein wenig lächerlich. Ich habe mal nachgeschaut warum der sich so nennt. Anscheinend ist er anscheinend Captain des FC Kantonsrat St.Gallen. Das sollte wohl lustig sein. Ich persönlich wähle keine Fussballer in die Politik weil wir dann nur noch Dinge hören wie „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ oder „Das Runde muss in das Eckige“ usw….

felix-bischofberger-cvp-plakat

Was ich aber wirklich extrem doof finde ist da packt der Herr Bischofberger auf seinen Wahlkampfflyer ein QR Code und wenn man dann den Code ausliest wird man auf eine nicht mobileoptimierte Webseite geleitet. Das ist ziemlich doof – das ist wenn man eine Telefonnummer auf den Flyer druckt die nicht existiert.

Nun, mich überzeugt diese Kampagne nicht. Es ist zwar eine kreative Idee um an Geld zu kommen, aber auch wenn er von sich selber sagt das er lieber „lieferet statt laferet“. Von mir würde er kein Geld bekommen. Politik ist was ernsthaftes vorallem da wir jetzt soviele Probleme haben wie BÜPF, Asylwahnsinn, die Genderseuche, schwacher Bundesrat, Immer neue und überflüssigere Gesetze, da will ich nicht mit einem Politiker Fussballspielen gehen oder über Witze lachen. Ich will genau wissen, wass dieser Politiker machen will. Es reicht nämlich nicht auf der Webseite zu schreiben dass man Atomstromgegner, Captain des FC Kantonsrat St.Gallen oder Präsident des miva Schweiz Hilfswerks ist. Ich will Lösungen von ihm hören und wissen was er in den nächsten 4 Jahren so machen und erreichen will. Hier hat der Herr wohl ein äxgüsi Eigentor geschossen 🙂

Ich beobachte die Lokalpolitik seit Jahren und ich muss sagen, dieser Herr Bischofberger ist mir kein Begriff. Ich weiss zwar das er irgendwas 2012 den Kantonrat präsidiert hat, aber wirklich geleistet hat er wohl nichts. Selbst eine kurze Google suche hat seinen Namen nur mit Fussball verbunden aber keine politischen Leistungen…

Also diese Kampagne ist für mich eher ein Flop. Die Idee mit Facebookwerbung ist nicht wirklich neu, aber dafür das mit Crowdfunding. Aber etwas hat diese Kampagne erreicht, sie ist mir aufgefallen 🙂